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Von Hot Springs zum Laurel Hostel


8. Mai
Nach dem Essen im Smoky Mountain Diner fing es an zu nieseln, aber wir sind trotzdem los, in Hot Springs konnten wir ja nicht bleiben. Der Trail führt mitten durch den Ort (der aber klein ist und nur knapp 600 Einwohner hat) und dann wieder in den Wald. Und wie es in den Bergen so ist, die Orte liegen im Tal, ging es wieder ordentlich hoch, mit schönen Ausblicken zurück. Der Regen hörte erstmal für eine Weile auf, aber ich wusste, dass später noch ein größeres Regengebiet kommen sollte. Darum habe ich mein Zelt am ersten geeigneten Platz aufgestellt und war auch fertig, bevor es wieder losging. Es war genug Platz und als Buffy, Shifty und Buckler kamen, haben sie sich dazugestellt. Ich bin an dem Tag kaum noch aus meinem Zelt rausgekommen, nur wenn es sein musste. Und ich habe mich so über mein schönes großes Zelt gefreut, in dem ich es mir gemütlich machen und auch bequem drin sitzen kann.




9. Mai

Der Regen hat aufgehört und die Sonne scheint. Das ist das Schöne, dass sich das Wetter ja immer wieder ändert :) Heute Nacht soll es ziemlich kalt werden, unter Null, da ist es gut, einen Zeltplatz tiefer im Tal zu suchen. Little Paint Gap ist genau das Richtige, ein Gap ist eine Art Spalt zwischen zwei Bergen. Bis dahin geht es in schönstem Sonnenschein durch den Wald. Bei der Mittagspause am Bach treffen wir einen interessanten Typ, mit dem wir noch lange reden. Es sind nicht viele Leute auf dem Trail unterwegs. 




10. Mai

Ich bin schon froh, dass ich meine warmen Sachen noch behalten und nicht vorausgeschickt habe. So war es zwar eine kalte Nacht, aber ich habe nicht gefroren. Ich laufe immer alleine tagsüber, wir stimmen uns aber ab, wie weit wir gehen wollen. Heute sollten es fast 13 Meilen werden, das war mir eigentlich zu viel, und als ich am nächsten Shelter ankam, war es dort so schön und idyllisch, dass ich überlegt habe, dort zu bleiben. Es war aber erst 13:30 Uhr und die anderen wollten auf jeden Fall weiter, da bin ich dann doch auch wieder los. Es war wunderschön, eine Landschaft wie aus dem Märchen und traumhaftes Wetter. Das Profil der Strecke sah auch gut aus, es ging nochmal hoch , aber dann gab es keine großen Höhenunterschiede. Nur war uns vorher nicht klar, dass wir oben auf einem Grat langgehen. Es war wunderschön, die Aussicht großartig, aber es war schon 18:30 und die nächsten 1.5 Meilen reine Felsenkletterei! Zum Glück habe ich für Notfälle immer einen Energy Shot dabei. Der schmeckt gruselig, aber wirkt total! Eben war ich noch fertig und hab mich mit Müh und Not den Berg hochgeschleppt, und auf einmal bin ich fit und hüpfe über die Felsen wie ein junges Reh :) Es war echt unglaublich, und es hat total Spaß gemacht. Wir waren gegen 20:00 Uhr an unserem geplanten Zeltplatz und ich hätte noch weitergehen können:)







11. Mai
Heute Morgen war mein Zelt gefroren und ich habe meinen Verpflegungssack, der immer außerhalb vom Zelt an einen Baum geknotet wird, kaum aufbekommen. Kontaktlinsen einsetzen war keine Option, meine Finger waren viel zu kalt. Als ich losgelaufen bin, hätte ich gerne meine Handschuhe angehabt, aber die haben die Mäuse gefressen ... in dem Shelter, in dem wir die Schnee- und Regennacht verbracht haben ;)
Nach einer Weile wird beim Laufen aber alles warm.
Buckler hat uns schon seit zwei Tagen erzählt, dass er in ein Hostel will, das am Weg liegt. Er hat angerufen und es hat geöffnet. Wir haben überlegt, aber eigentlich haben wir genug Essen für die nächsten Tage und brauchen jetzt nicht unbedingt ein Bett. Heute war nun der Tag, an dem wir dort fast vorbei kommen und letztendlich haben wir uns aus verschiedenen Gründen entschieden, mitzugehen. Ich wollte meine Powerbank aufladen. 10 Tage sind für mein Handy eine ganz schön lange Zeit, auch im Flugmodus und wenn ich nur Fotos mache. Buffy und Shifty wollen Wäsche waschen. Die Nacht soll auch nochmal ziemlich kalt werden und schließlich ist es kein Umweg.
Das Hostel ist eine Welt für sich. Wir sind hier wirklich im amerikanischen Hinterland unterwegs. Der Eigentümer wohnt in einem Trailer, gegenüber steht ein Wohnwagen, in dem ein Typ wohnt, der auch irgendwie dazugehört und das Hostel ist ein Holzschuppen. Aber es gibt eine heiße Dusche und einen Heißlüfter, der nach einiger Zeit das Zimmer warm kriegt. Waschmaschine gibt es nicht, aber Strom. In der Tiefkühltruhe gibts Pizza, die wir in der Mikrowelle warm machen und auf dem Tisch steht ein Kassettenrekorder. Wir stecken die Kassette rein, die daneben liegt, hören Bluegrass und fühlen uns wie in Amerika ;)



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