5.7. - 7.7.
Auch für Maryland habe ich drei Tage gebraucht, dieses Mal aber für 40.6 Meilen.
Captain war noch da und hat unsere schweren Rucksäcke im Auto transportiert, so dass wir mal wieder nur leichtes Gepäck hatten. Das war sehr angenehm, nach einem Ruhetag ist der Start immer etwas schwieriger. Außerdem waren wir in einem Hotel mit Frühstück, da kommt man auch nicht so früh los ;)
Nach der Brücke ging es erstmal eine Weile auf einem Radweg am Fluss entlang, das war nicht anstrengend und es war genug Zeit, die Schildkröten in den Meerlinsen zu suchen :)
Es war ein sehr warmer Tag und als es dann den Berg hinauf ging war der leichte Rucksack ein Segen. Captain hat auch einmal zwischendurch auf einem Parkplatz auf uns gewartet, damit wir Wasser nachfüllen können. So mussten wir nicht so viel tragen. Die Hitze macht sich langsam bemerkbar, viele Wasserstellen sind ausgetrocknet.
Am nächsten Tag waren wieder 15 Meilen geplant, die ich auch geschafft habe, aber es war ein langer Tag. Es war heiß und der Rucksack wieder schwer. Maryland ist auch recht steinig, das hatte ich erst in Pennsylvania erwartet. Ich bin froh, dass der Trail meist durch den Wald geht, da habe ich zumindest Schatten und es ist etwas kühler.
Am dritten Tag war es dann etwas kühler und vor allem war die Luftfeuchtigkeit mal nicht so hoch. Hier ist es sonst so feucht, dass morgens der Schlafsack klamm ist, die durchgeschwitzten Sachen vom Vortag nicht getrocknet sind und man sowieso verschwitzt aufwacht, selbst wenn man sich nicht zudeckt.
Am letzten Tag in Maryland ging der Trail am High Rock vorbei, von dem ich nur wusste, dass es einen schönen Ausblick gibt. Als ich ankam, war ich schon sehr überrascht, dass er voller Graffiti war. Es ist ein Parkplatz gleich daneben und ein beliebter Treffpunkt, man muss also nicht den steilen Anstieg hinaufklettern, den ich auf dem Trail hatte. Das Graffiti kann man mögen oder hassen, ich habe mich fürs Mögen entschieden. Es ist schon eine Weile da, wird immer wieder übersprüht, es waren ein paar Jugendliche oben, die darüber gesprochen haben, dass ihre Eltern da was gesprüht haben. Für mich hat das auch einen kulturellen Wert, auch wenn ich grundsätzlich dagegen bin, die Natur zu verschandeln. Aber Dinge entwickeln sich und es ist auch ein Zeugnis seiner Zeit. Deshalb habe auch ich mich dort „verewigt“ mit AT2020 Outlaws, weil wir das in den Augen der offiziellen AT-Organisation sind, outlaws.
Dann ging es genauso steil und über viele Felsen wieder hinunter und zum Pen Mar State Park, ein ehemaliger Vergnügungspark, in dem jetzt Picknicktische stehen und ein Spielplatz ist. Es gab auch öffentliche Toiletten, mit Seife an den Waschbecken! Das ist richtiger Luxus :) Überall hingen Verbotsschilder, auf denen aufgelistet war, was man nicht darf: nicht campen, keinen Alkohol trinken, nicht rauchen. Und dann kam der Typ, der sich um die Anlage kümmert, setzt sich mit der Zigarre im Mund auf die Bank und erzählt mit uns. Wenn das mit den Verboten also nicht so eng zu sehen ist, dann können wir doch auch gleich hier unser Zelt aufschlagen :)
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