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Virginia Teil 2

4.6. - 18.6.


Ich liege weit zurück mit meinen Berichten, deshalb fasse ich jetzt mal mehrere Tage zusammen.

Der Tag nach der Sufi-Lodge war mein längster bis dahin, 19.7 Meilen! Und ich war einfach gut drauf, konnte laufen ohne müde zu werden. Außerdem habe ich einen Babybär gesehen :) Und eine schwarze (ungiftige) Schlange und habe es überlebt ...

In Virginia geht es öfter über Weiden und Wiesen, das Gras ist hoch und öfter mal nass und meine Schuhe und Socken meistens auch.

Außerdem ist dieses Jahr ein „Zikadenjahr“, sie schlüpfen und lassen ihre Käferhüllen zurück. Das gibts nur alle 17 Jahre und es sind wirklich viele Tausende von Zikaden, die überall zu finden sind, auch morgens auf dem Zelt. Ich hatte mal 12 an einem Tag! Ich finde das spannend und sie sehen auch schön aus. 

Es wird wärmer und ich lasse das Überzelt weg, wenn ich weiß, dass es nachts nicht regnen soll. Das ist schön aber auch ungewohnt und fast wie ohne Zelt. Das Aufstehen morgens geht jedenfalls schneller ;) 

Trotz guter Belüftung bin ich aber oft verschwitzt früh, weil die Luftfeuchtigkeit sehr hoch ist.

Mein Steripen, mit dem ich das Wasser zum Trinken sterilisiere, gibt langsam den Geist auf. Das war dann ein guter Grund, abends in ein Hostel zu gehen, wo es Trinkwasser gibt. Es gibt hier Hostels, die haben einen idealen Abstand für eine Tagestour und man kann vom Trail aus hinlaufen. Sie sind ganz unterschiedlich und alle schön und ich habe abends Gesellschaft. Auf dem Trail bin ich gerade alleine unterwegs, zu der einen Gruppe habe ich den Anschluss verloren durch die langsamen, kurzen Tage und Buffy und Shifty machen noch mehr Pausentage und sind einige Tage hinter mir.

Im letzten Hostel habe ich dann einen neuen Wasserfilter gekauft, einen Sawyer, den haben fast alle hier. Nach den Hostels dachte ich, jetzt geht es los und ich mache mindestens 15-Meilen-Tage, aber wieder kam es anders. Es hängt vom Terrain ab, davon, wann ich loskomme und vom Wetter und ich denke, die 15 Meilen sind mein Limit, das geht aber nicht tagelang. Das ist eben so und ich will mich nicht überfordern. Ich will ja noch eine Weile laufen und mir keine Verletzungen einhandeln. Ich bin schon sehr zufrieden, wie gut mein Körper mit der Wanderung klarkommt.

Es kam dann noch eine richtige Schlechtwetterphase, mit tagelangem Regen und es wurde auch kühler. Das war ziemlich anstrengend, wenn jeden Tag die Schuhe und Socken nass sind und auch gar nicht trocken werden. Ich habe mein Zelt im Shelter aufgebaut, der Vorteil, wenn man alleine ist ;) So musste ich es morgens nicht nass einpacken und ich hatte ein Dach über dem Kopf fürs Kochen. Darauf freut man sich dann, während man durch den Regen läuft: ein Dach, eine heiße Schokolade und den warmen Schlafsack. Aber es nagt auch an der Motivation. 

Ich habe dann sogar einen Pausentag im Shelter verbracht, weil es gar nichts aufgehört hat zu regnen und ich wusste, dass es zwar nur 7 Meilen bis zum nächsten Hostel sind, ich da aber über Felsen klettern muss und das ist mir bei Regen zu gefährlich. Ich habe mein Essen dann „gestreckt“ und ein paar Seiten aus dem Handbuch abgeschrieben, weil auch Handy-Akku und Powerbank irgendwann leer sind, so konnte ich mir den Zero erlauben.

Ich habe mir überlegt, wie ich weitermachen will. Dass ich nicht alles schaffe, ist ja klar, aber gehe ich jetzt einfach weiter, so weit wie ich komme? Dann ende ich irgendwo und könnte später mal wiederkommen und von dort den Trail bis zum Ende gehen. Aber wer weiß, ob ich das mache. Ich möchte schon, dass dieser Thru-Hike eine abgeschlossene Sache ist, so dass ich damit leben kann und es sich gut anfühlt. Ich will von Georgia nach Maine laufen und wenn schon nicht jede Meile, dann wäre es cool, in jedem Bundesstaat gewesen zu sein. Das heißt, ich müsste in den Staaten, in denen der Trail besonders lang ist, Teile überspringen. Virginia ist der längste, damit müsste ich gleich mal anfangen. Mal sehen, wie ich das hinkriege. Ich kann natürlich Shuttles buchen, aber das wird ziemlich teuer. Es per Anhalter zu versuchen dürfte in diesem Jahr nicht so erfolgreich sein...

























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